Vermessung & Analyse
Messtheoretische Prinzipien
Die Repräsentation realer Objekte in Digitalisaten ist eng an die genutzte Digitalisierungstechnologie gebunden. Wissenschaftliche Messungen und Analysen erfordern verlässliche und aussagekräftige Daten, die messtheoretisch solide begründet sind und kritisch gewürdigt werden können.
Die Erstellung eines 3D-Meshs ist nur der erste Schritt auf dem Weg zu fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Eine sorgfältige Analyse und kritische Auswertung der Meshdaten ist unverzichtbar, um deren Aussagekraft, Genauigkeit und Aussagegrenzen zu verstehen und methodisch korrekt einzusetzen.
Bei der Analyse werden sowohl die technische Qualität als auch die inhaltliche Relevanz der Daten geprüft. Wichtige Aspekte sind:
- Datenqualität und Auflösung: Wie fein ist das Netz? Sind wichtige Details vollständig erfasst? Liegen Messlücken oder Rauschanteile vor?
- Geometrische Genauigkeit: Stimmen die Abstände, Flächen und Volumen mit den realen Objekten überein? Gibt es Verzerrungen oder Artefakte?
- Topologische Konsistenz: Ist das Mesh geschlossen und frei von Fehlern wie Löchern, Überlappungen oder inkonsistenten Flächen?
- Semantische Validierung: Entsprechen segmentierte Bereiche und klassifizierte Strukturen den tatsächlichen Objektmerkmalen?
- Vergleich mit Referenzdaten: Werden Messergebnisse durch andere Dokumentationsmethoden oder historische Quellen bestätigt oder widersprochen?
Diese kritische Prüfung bildet die Basis für belastbare Interpretationen und fundierte Aussagen in der Forschung. Sie hilft auch, Unsicherheiten transparent zu machen und methodische Limitationen zu kommunizieren.
Nur durch eine reflektierte Analyse können 3D-Meshdaten als zuverlässige Grundlage für weiterführende Analysen wie Formstudien, Rekonstruktionen oder Schadensbewertungen dienen.