Bilder sind eines der zentralsten Medien der visuellen Kommunikation. Sie ermöglichen die Vermittlung von Informationen und Emotionen, von Stimmungen und Sachverhalten, können über Zusammenhänge und Eigenschaften von Dingen informieren und Schrift und Sprache bereichern.
Im digitalen Zeitalter sind (digitale) Photographien und Graphiken wichtige Vertreter dieser Kategorie. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen ist leicht ersichtlich: Photographien fangen durch optische Projektion Sachverhalte der realen Welt ein; Graphiken werden aus Einzelbestandteilen zusammengesetzt, um etwas Bestimmtes darzustellen.
Bei genauerer Betrachtung sind die Grenzen zwischen den beiden Gruppen allerdings fließend: auch Photographien werden unter Auswahl und Einsatz bestimmter Techniken, Verfahren, Aufstellungen, Lichtsituationen etc. und zur Erfüllung eines bestimmten Zwecks angefertigt; und auch Graphiken beziehen sich auf Elemente der realen Welt, die sie in strukturierter Form darzustellen versuchen.
Die Entscheidung zwischen Photographie und Graphik erfolgt zweck- und mittelgebunden und orientiert sich an den gewünschten Bildinhalten, Botschaften und Vermittlungskontexten. Wählt man zur Präsentation eines Objekts eine Photographie, dürfte man zur Illustration von Migrationszusammenhängen eher eine schematische Graphik heranziehen. Sollen bestimmte Aspekte eines Objekts hervorgehoben oder erläutert werden, bietet sich eine Kombination beider Techniken an.
Um den Bedürfissen der visuellen Kommunikation und Wissensvermittlung gerecht zu werden, ist bei der Erstellung digitaler Bilder gleich welcher Art hohe Sorgfalt, Planung und Dokumentation geboten. Nur so kann die Kommunikation gelingen und das Bild die intendierten Botschaften vermitteln.
Graphische Illustrationen dienen der visuellen Veranschaulichung und Verdeutlichung von Sachverhalten, Zusammenhängen, Zahlenwerten und ähnlichen quantisierbaren Informationen.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Konzeption, Gestaltung und Inhalt einer Graphik sorgfältig geplant und entworfen werden. Der Prozess beginnt mit einer Analyse der darzustellenden Informationen in ihrer Gesamtheit. Betrachtet wird die Komplexität des Gesamtphänomens, aber auch die spezifische Perspektive, aus der dieses Phänomen beschrieben werden soll. Das Ziel ist das Herausfiltern der Informationen, die für ein Verständnis der gewünschten Aussage notwendig sind. Nur diese Punkte werden in die graphische Gestaltung einbezogen. Trotzdem bestimmt das Gesamtphänomen die grundlegende Konzeption der Graphik.
Nach der Auswahl der darzustellenden Inhalte wird die Illustrationsform ausgewählt, durch die sie am besten und am verständlichsten visualisiert werden können.
Zur Visualisierung von Zahlenwerten eignen sich Diagramme. Balkendiagramme ermöglichen einen leicht verständlichen Vergleich von Absolutzahlen und ihres Verhältnisses zueinander im Verlauf einer Entwicklung oder in verschiedenen Situationen. Tortendiagramme lassen die proportionalen Verhältnisse von Teilzahlen einer Gesamtgröße gut erkennen.
Netzwerke und Graphen ermöglichen eine leicht verständliche Darstellung von Zusammenhängen zwischen mehreren Entitäten, z.B. Artefakt(grupp)en, Bevölkerungsgruppen, Orten, Gebäuden etc. Mindmaps erleichtern Planungsprozesse und bieten eine gute Möglichkeit, Projekte und Arbeitsabläufe zu optimieren ( Projektmanagement )
Für eine Beschreibung spezifischer Sachverhalte können individuelle Lösungen entwickelt werden, die die Stärken mehrerer Visualisierungsformen miteinander kombinieren.
Graphikprogramme ermöglichen uns das dreidimensionale Modellieren von Graphikformaten. Visualisierungen sind nicht nur zweidimensional abbildbar (wie in einer klassischen Graphik), sondern werden als 3D-Modell räumlich erleb- und erfahrbar. Einzelansichten können durch Renderings der gewünschten Perspektiven realisiert werden. Auf diesem Weg lassen sich 3D-Modelle auch in Printmedien, Präsentationen und andere statische Formate einbinden.
Die Nutzung von 3D-Modellen bringt gegenüber herkömmlichen zweidimensionalen Visualisuerungsformen einige Vorteile mit sich. In interaktiven Präsentationen (Vorträgen, Bildschirmpräsentationen, Ausstellungen) wird die Visualisierung aus verschiedenen Perspektiven erlebbar und ermöglicht so ein vertieftes Verständnis der Zusammenhänge. Durch Animationen lassen sich Dynamiken präzise und ästhetisch ansprechend modellieren. Zweidimensionale Renderings der Modelle bieten eine hohe Perspektivgenauigkeit und bestechen durch ihre optisch ansprechende Wirkung.