Lektorat & Korrektorat

Sprache, Stilistik und Layout sind der Schlüssel für eine gelungene schriftliche und/oder graphische Präsentation von wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Inhalten. Umso wichtiger ist es, nichts dem Zufall zu überlassen, sondern Ihre Arbeit vor ihrer Präsentation an ein erweitertes Publikum einer eingehenden Prüfung durch frische Augen zu unterziehen.

Auf einen Blick

Korrektorat, Lektorat und Fachlektorat

Den allgemeinen Standards folgend unterscheiden wir zwischen Korrektorat, Lektorat und Fachlektorat.

Das Korrektorat bildet den Kern revisorischer Tätigkeiten. In seinem Rahmen werden die grammatikalische und sprachliche Richtigkeit, die Rechtschreibung und die Zeichensetzung überprüft. Stilistisch und inhaltlich bleibt der Text unverändert.

Das Lektorat legt sich als erster Mantel um den Kern des Korrektorats. Es beinhaltet zusätzlich zu seinen Bereichen eine kritische Betrachtung der Stilistik und des allgemeinen Inhalts. Wir überprüfen, ob der Stil des Texts zu seiner Ausrichtung und zu seinem Zielpublikum passt: ein wissenschaftlicher Fachtext kann sprachlich und stilistisch über einen durchschnittlichen Beitrag in einem Ausstellungskatalog hinausragen, wohingegen ein Zeitungsbericht in einem wissenschaftlichen Journal wenig Anklang finden dürfte. Auch die inhaltliche Struktur, Stringenz und Kohärenz wird überprüft. Ist der Aufbau des Texts nachvollziehbar und geordnet? Bauen die Gedanken aufeinander auf? Gibt es logische Widersprüche zwischen verschiedenen Passagen?
Die Grenzen zwischen Lektorat und Fachlektorat sind fließend. Als Faustregel gilt, dass eine kritische Einstufung der inhaltlichen Richtigkeit von Aussagen überwiegend dem Fachlektorat vorbehalten ist. Beim Lektorat werden nur Aussagen, die zum Allgemeinwissen gehören, überprüft und ggf. verbessert ("Rom ist die Hauptstadt Spaniens."). Argumentativ wird beim Lektorat die inhaltliche Kohärenz des Textes überprüft ("Die Sonne ist ein Stern. [...]. Als Planet hat die Sonne die Eigenschaft, dass [...]"). Verglichen wird hier der Inhalt zweier Aussagen im Text. Beim Fachlektorat wird zusätzlich erweitertes Wissen aus dem Kontext der Fachdisziplin und/oder verwandter Wissenschaftsbereiche herangezogen.

Bedingt durch unsere Spezialisierung liegt unser Schwerpunkt beim Fachlektorat auf den Bereichen Klassische Archäologie, Alte Geschichte, Digital Humanities und Informatik, sowie Wissenschaftstheorie. Die Übernahme von Texten aus anderen Fachbereichen ist nach Rücksprache aufgrund unserer interdisziplinären Arbeiten möglich, geht aber mit einem erhöhten Zeit- und Recherchebedarf einher.

Optimierungsvorschläge mit Änderungsverfolgung zur schnellen Einarbeitung
Graphische Illustration eines im benachbarten Fließtext erläuterten Arguments (aus Bosche 2023, 148)

Argumentative und inhaltliche Kohärenz. Kohärenz zwischen Text und Bild

Rechtschreibung und Stilistik bilden den Mantel jedes gelungenen Textes. Gerade bei Sachtexten legt sich dieser Mantel um einen großen Kern aus inhaltlichen Informationen, die das eigentliche Rückgrat des Textes bilden.

Das Zusammenspiel der verschiedenen Informationen ist entscheidend für das Gelingen der Kommunikation zwischen Ihnen als VerfasserIn und Ihren LeserInnen. Nimmt ein/e LeserIn Reibungen zwischen verschiedenen Aussagen wahr, passt ein Bild nicht zu den sprachlichen Informationen, wirken Passagen und/oder Bilder redundant, verlieren Sie als AutorIn die Gunst Ihrer Rezipienten. So stellen sich vor der Einreichung und Veröffentlichung eines Texts Fragen wie: Hat das Bild eine ausreichende Qualität? Ist alles erkennbar? Ist im Bild das gezeigt, was im Text angesprochen oder für das Verständnis des Textes benötigt wird? Wird an der richtigen Stelle auf das Bild verwiesen? Ist die Graphik gut verständlich und beinhaltet die zentralen Informationen? Ist die illustrierende Graphik sachlich korrekt? Etc.

Texte werden aus der Perspektive des/r AutorIn verfasst. Unser Ziel als AutorIn ist, uns in die Perspektive(n) unserer LeserInnen zu versetzen und ihnen alles, was wir meinen, zu vermitteln. Frische Augen helfen dabei, notwendige Punkte und Reibungen zu identifizieren und zu einer gelungenen Kommunikation beizutragen.

Überprüfung von Berechnungen und Programmcode

Die Aussagen und Informationen vieler wissenschaftlicher Arbeiten lassen sich nicht ausschließlich in Schriftform darlegen. Philosophie, Mathematik, Informatik, die meisten Naturwissenschaften und viele geisteswissenschaftliche Arbeiten nutzen formale Sprachen zur Aufbereitung und Vermittlung von Informationen. Berechnungen, Programmcode, (formale) Logik und analytische Graphiken sind nur wenige Nutzungsbeispiele derartiger Sprachen. Sie bilden in vielen Arbeiten, die auf sie zurückgreifen, das Rückgrat der Gesamtaussage und bilden daher den Hauptfokus des Interesses.

Tabellarische Angabe von diskreten Wachstumsraten (aus Bosche 2023, 351)
Bibliographische Angaben nach den Richtlinien des DAI (aus Bosche 2023, 944)

Zitationen und bibliographische Angaben

Fußnoten, Literatur-, Quellen- und Abbildungsverzeichnisse nehmen in wissenschaftlichen Texten eine bedeutende Rolle ein. Je nach Fachdisziplin, Publikationsmedium, Verlag, etc. gelten unterschiedliche Vorgaben und Richtlinien für das Erstellen der jeweiligen Einträge. Dabei spielen Details eine wichtige Rolle: oft unterscheiden sich Zitierrichtlinien nur durch die Wahl zwischen Komma, Strichpunkt, Doppelpunkt oder Punkt.

Für eine gelungene Publikation müssen nicht nur die Vorgaben des Verlags bzw. des/der/den HerausgeberIn(nen) eingehalten werden. Wichtig ist eine Einheitlichkeit und Stringenz der Vorgehensweise auch bei Ausnahmefällen, die in den jeweiligen Vorgaben nicht enthalten sind. Es gilt, die Richtlinien präzise und genau umzusetzen und sie bei Bedarf in Rücksprache mit dem Verlag bzw. dem/der/den HerausgeberIn(nen) zu einem in sich kohärenten System zu erweitern.